High pressure Ölpumpe

Begonnen von Tricolor, 29. Mai 16, 09:37

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Tricolor

Moin Moin

Seit mein neuer Motor 385 drin ist habe ich zu wenig Öldruck....,
Wenn er kalt ist ist der Druck laut Anzeige ok.
Aber schon nach 2 Minuten fällt er gegen Null....., gibt man etwas Gas geht er leicht hoch.
Öldruckgeber ist neu und auch dort mit Druckmanometer gemessen. Leerlauf 0,7 Bar / 2000 U/min 1,7 Bar.
Ölkontrolleuchte Leuchtet gar nicht auf...., wobei das wohl auf ein Verkabelungsfehler zurückliegt der von der Werkstatt verursacht wurde die den eingebaut haben .
Mir fällt auch ein das die Chef sagte das mein Motor beim Erststart ordentlich gepoltert hat und zwar aus der Ölwanne.
Ich habe nun den Verdacht das der Ansaugteller der Ölpumpe sich gelöst hat und unten drin liegt.
Wäre das möglich?
Bekommt man die Ölwanne so ab....., habe fast kein Platz mehr zwischen Quertraverse und Ölwanne.
Würde..., wenn das nicht so vorliegt ..., eine high pressure Ölpumpe Abhilfe schaffen.

Gruß Micha

greasemonkey

Wenn der Pickup der Ölpumpe lose ist zieht die im ungünstigsten Falle Luft, der Schmierfilm ist nicht ausreichend und dann wäre der worst case ein Lagerschaden aufgrund des zu geringen Öldruckes.
Das sollte sich unter Last aber auch akustisch bemerkbar machen.

Ein "neuer" Motor mit neuer Ölpumpe (Small Block Standard Spezifikationen) sollte bei 2000 U/min mind. 50 psi (ca. 3,5 bar) erreicht haben; Maximum liegt dann bei 65 psi bei 2000 U/min (ca. 4,5 bar)
Das schafft eine intakte neue Ölpumpe locker.

Faustformel wre 1 bar je 1000 U/min wobei wie oben schon geschrieben 65 psi der maximale Öldruck bei den Small Blocks ist.

Eine high pressure Ölpumpe ist bei einem intakten Motor nicht notwendig, belastet nur andere Teile über Gebühr (Nockenwelle und Verteilerritzel an der Stelle wo die Ölpumpe angetrieben wird ==> Winkeltrieb und auch die Steuerkette).
F-Body Parts hat den Betrieb bis auf weiteres eingestellt.

J.C. Denton

Eine HP Pumpe ist wirklich nicht notwendig. Die ganz normale Pumpe reicht aus.
Es wäre vorstellbar, das sich der Ansaugteller gelöst hat. Dieser ist einfach nur auf den Eingang der Pumpe aufgesteckt und hält nur durch die leichte Verpressung. Ich habe vor einigen Jahren bei meinem alten 3.1er die Ölpumpe ersetzt. Ich habe nach Zusammenbau von Pumpe und Ansaugteller die Pressung mit einem Campingkocher erhitzt, da mir das damals viel zu locker vorkam. Hat danach bis zur Schlachtung gehalten.
Für den Ausbau der Ölwanne musst du auf jeden Fall den Motor ein ganzes Stück anheben. Ist eine sehr fummelige Arbeit, aber es geht, ohne die Vorderachse oder den Motor auszubauen. Zumindest ist das bei der serienmäßigen Wanne so. Wenn du eine Größere mit mehr Volumen verbaut haben solltest, kann das auch ganz anders aussehen

Grüße,
Oli
92 Pontiac Firebird 5.0 TPI
88 Pontiac Firebird Trans Am GTA 5.7 TPI
85 Pontiac Firebird "Iron Duke" 2.5 TBI

Tricolor

Hi

Vielen Dank für die Antworten....,
Also ganz klar zu wenig Öldruck.
Beim Tpi Motor war der Druck immer gleichbleibend in Mittelstellung...., naja bis der dann dicke Backen gemacht hat.

Ja die Ölwanne ist etwas größer ...., man bekommt nur noch nen Bierdeckel zwischen Querstrebe und Ölwanne.
Hab ich mir bald gedacht das ich den Motor anheben muss..., schöner wäre da man sie löst und nach unten/hinten ziehen könnte....
Ich denke auch das sich das Teil gedreht oder gar abgefallen ist....., nun saugt sie wohl nur noch durch das Loch in der Pumpe das Öl an......!
Wie tief sitzt das Loch CA bei Öl Max stand unter der Öloberfläche.....

Gruß Micha

P.Martin

Hallo,
Bei den Standardpumpen kriegst auch ohne Pickup Öl in die Pumpe (ausser beim Bremsen ).
Stimmt die Ölfüllmenge ("Custom" Dip Sticks können die Markierung irgendwo haben ).

Warum sollte bei steigender Öltemperatur die Füllmenge sinken ???
Eher andersrum, das heisse (dünnflüssige) Öl läuft schneller in die Wanne zurück.

Eventuell geht der Druck am Pleuel verloren (Bearing Clearance / Rod Side Clearance ).
Auch die Pleuel könnten verkehrt montiert worden sein (Fasen nach innen).
Die Stopfen der Ölbohrungen hinter dem Steuerkettenrad könnten "auswandern".

Wenns bei einer 400er Welle beim Brake In "klunkert", müsste man den Motor nochmal aufmachen.
Da wird es richtig eng bei den Pleuelschraubenköpfen zum Zylinder und zur "Standard Base" Nocke.

Die Maschine auf keinen Fall mehr laufenlassen sondern raus auf den Ständer zur Inspektion.

mfg Martin




Tricolor

@Martin

du machst mir Angst.....
Der Motor macht keinerlei abnormale Geräusche...,im Gegenteil..., läuft sauber..., hat Druck in allen lagen...!
Meinst du das der genug bekommt durch das Loch...., hmmm.....,
Werde die Woche mal Öl ablassen und durch die Ablassschraube
mit einen Endoskop reinschauen..., ein Kollege hat so ein Gerät.
Dann werde ich sehen ob es noch dran ist.
Vielleicht kommt er mit dem Teil auch soweit zum Pleul.....
Welche Fase meinst du.....am Pleulschaft?

Micha

P.Martin

Hallo,
Die Fase an den Lagerschalen war gemeint, müssen immer nach "aussen" zeigen, um den Radius am Pleuelzapfen
freizustellen.
Endoskop ist eine gute Idee, hoffentlich passt der Kopf rein..bei der Gelegenheit die abgelassene Ölmenge messen,
ob die Dipstickmarkierungen zu der Sollfüllmenge passen.
Ins Altöl einen Magneten einlegen, bei Schlammbildung am Magneten gabs schon Abrieb.
Die Lagerschalen haben recht gute Notlaufeigenschaften, wenns beim Anlassen kurz "hämmert" ist es zu spät.
Keine Angst, aber verheiz dein Triebwerk nicht...

mfg Martin

engineer

Zitat von: Tricolor in 29. Mai 16, 09:37
Mir fällt auch ein das die Chef sagte das mein Motor beim Erststart ordentlich gepoltert hat und zwar aus der Ölwanne.
??? poltern?

Das werden bei stimmigen  Toleranzen kaum die Lager gewesen sein.
Zumal wenn er jetzt geräuscharm läuft.

Von daher ( wenn die Beobachtung so stimmt) ist die Vermutung  mangelnder Freigang, Fremdkörper /gelöste Teile auch die meine.

Indikator für mangelnde Ölversorgung sind auch weniger Lagergeräusche sondern der Ventiltrieb (Hydros ?!).
Die sind  unterversorgt, wenn die Lager noch beschickt werden.

Bei den Lagern ist der Druck den die Pumpe schickt auch nicht das Thema. Wichtig ist dass immer genug gefördert wird.
Die Pleullager werden zyklisch auf der unbelasteten Seite beschickt (quasi aufgeladen) und schaffen sich mit der Rotation ihren eigenen dynamischen Druck.
Eine HP-Pumpe wirkt da kontraproduktiv.

engineer



Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!

Tricolor

So..., hab nun das Endoskop bekommen ...., morgen mal Öl raus und rein in die gute Stube.
Bin gespannt.......
Würde denn bei Fehlstellung des Ölansaugtellers die Kurbelwelle das Teil treffen ....., schwingt die so tief...?

Der Motor läuft soweit Geräuscharm..., was den Kurbeltrieb.., Hydros angeht...., kein Mechanisches Schlagen, Klappern zu hören .
Der Motor selber macht natürlich ein Höllen Lärm...., kein Kat und DB Killer drin.
Nur eben deutlich zu wenig Öldruck .

Micha

greasemonkey

Nimm auch den Ölfilter raus.

Lass den leerlaufen und schneid den mal auf so dass Du das Filtergewebe sehen kannst.

Sollte sich im im Öl Metallabrieb befinden und im Filter auch, kannst Du das gute Stück gleich ausbauen und zur Schadensfeststellung zerlegen.

Wenn die Geräuschkulisse so "extrem" ist und der Stroker mit 5.7" langen Pleuel aufgebaut worden sein wird man unter Last einen ggf. vorhandenen Lagerschaden schwer akustisch feststellen können und da die Stroker mit 5.7" Pleuel vergleichsweise etwas ruppiger laufen auch nicht durch Vibrationen wahrnehmen können.

Das Klackern beim Erststart kann durchaus durch anschlagen der Pleuelmutter am Block kommen, wenn da nicht genug Platz geschaffen wurde. Spezielle Pleuel für Stroker haben Schrauben und si d so ausgeführt dass sie weniger Platz brauchen. (Leider ist zum Umbau zu wenig bekannt)
Wenn das jetzt weg ist, hat sich da was Platz geschaffen, was weder für das Pleuel, den Stehbolzen, die Mutter und den Kurbeltreib wirklich "gesund" ist.

Wenn sich die Hydros melden ist der Lagerschaden schon sehr weit fortgeschritten, eine neue intakte Ölpumpe schafft es im SBC selbst bei so geringem Öldruck wie hier die Hydros mit ausreichend Öl zu versorgen. Die Kipphebel bekommen als erstes zu wenig Öl ab und das dauert bis man da was hört.

Bin gespannt was bei der "Untersuchung" rauskommt.
F-Body Parts hat den Betrieb bis auf weiteres eingestellt.

Tricolor

#10
Moin

Denke doch das der Erbauer des Motors den vorher nicht nur einmal von Hand gedreht hat....,während der am Bock hängt.....!
Das gehört doch zum Handwerk...,und muss doch die Freigängigkeit überprüfen ob er genug weggenommen hat.
Denke das scheidet aus......, bin aber für alles offen und dankbar für die Tips. 
Stimmt schon.., läuft sehr ruppig ...im Leerlauf schwankt es gewaltig.
So..., nun ne Mütze voll Schlaf und morgen mal reinschauen .....
automatisch zusammengefuehrt



..., puhhhh

so..., nun fertig mit Darmspiegelung ....

PickUp ist an Ölpumpe dran..., sogar angeschweißt .
Im Öl (5,0 , DipStick war auf Max) waren keine Späne.
Minimal Ablagerungen ...., das was zu sehen bzw an den Fingern war sah aus wie Graphit...,
an Ablassschraube war auch nix.
Motor hat nun CA 1000 Km gelaufen..., und war der erste Wechsel...!

Erstmal Ratlosigkeit angesagt.

Vielleicht doch ne HP Pumpe.....

Micha

engineer

#11
Zitat von: Tricolor in 30. Mai 16, 23:51
...., das was zu sehen bzw an den Fingern war sah aus wie Graphit...,

Könnten Reste der Einlaufpaste der Nockenwelle und des Glättens der Hohnstruktiur vom Break in sein (unmittelbar nach break in gehört ein Ölwechsel).

Wenn es deutlich metallisch schimmert kann es auch die Laufschicht der Lager sein.

engineer
Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!

greasemonkey

Ein intakter Motor mit normalen Laufspielen sollte die von mir geposteten Öldruckwerte aufweisen können. Die gepostete Problemstellung muss eine Ursache haben.
Der Einbau einer HP-Ölpumpe würde meines Erachtens nach nur ein Symptom bekämpfen. Ein Tausch der Feder für den Bypass in der Pumpe reicht um den Druck anzuheben.

Ist denn überhaupt bekannt mit welchen Lagerspielen an Haupt- und Pleuellager der Motor gebaut wurde?
Welche weiteren Modifikationen wurden am Schmiersystem durchgeführt? Wurden die vorderen Verschlusstopfen für die Ölkanalbohrungen für Nockenwelle und Lifter mit Bohrungen versehen? Wurde der Bypass im Filterflansch modifiziert?
Wurden im Liftervalley die Rücklaufbohrungen verschlossen?
Welche Ölpumpe wurde überhaupt verbaut?
etc. etc.

Fragen über Fragen ;)
F-Body Parts hat den Betrieb bis auf weiteres eingestellt.

Tricolor

Moin

Bei Anlieferung des Motors,in einer Holzkiste befand sich auch ein Datenblatt des Motors ,dieser wurde von der Werkstatt verbummelt..., welches mich sehr verärgerte .
Da standen alle relevanten Daten drin...., und auch welche Teile Hersteller usw verbaut wurden.
Ich kann somit nix sagen was gemacht oder nicht gemacht wurde.
Die Feder in Bypass..., gute Idee.....gibt es da welche die härter sind..?
Vielleicht ist ja schon ne HO Pumpe verbaut......und das Öl läuft dran vorbei.....oder sie saugt vielleicht die Ölwanne leer......, hmmm

Micha

P.Martin

Hallo,
Eine gute "Stock" Pumpe ist allemal genug..z:B. Melling von Summit, da ist der Pickup schon mit der Pumpe verschweisst.

HV ist eine Notreparatur für Motore mit "ausgewaschenen" Lagern oder grossem Side Clearance.
HP für niedrig drehende Antriebe ( Stromaggregate / Pumpen )...ist eigentlich eine Stockpumpe mit stärkerer Feder im
Druckregler.
Beide verursachen extra Stress an Steuerkette und Nocken/Verteilergetriebe. Zudem würde eine HV Pumpe bei hoher
Drehzahl langsam die Ölwanne leersaugen.

mfg Martin