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Zu hohe Leerlaufdrehzahl

Begonnen von Sovebamse, 14. Okt 15, 19:36

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Sovebamse

Okay, das leuchtet ein. Ist denn das IAC die einzige Möglichkeit, mehr Luft reinzulassen? Dann sollte man aber von Hand die Luftzufuhr beim IAC unterbrechen können und dann müsste er normal laufen. Oder auch bei abgezogenem Stecker des IAC, wenn es ganz ausgefahren ist, müsste dann einen normalen Idle zur Folge haben.
Camaro 1988, TBI, Vin E

tpi

Die Herangehensweise ist falsch. Die Motorelektronik dreht sich hauptsächlich um die Funktion und den Schutz des Katalysators.
Tatsächlich könnten Autos mit viel weniger Sprit auskommen, wenn der Kat nicht ein Gemisch von 14,7 zu 1 Teilen Luft/Benzin benötigen würde, um optimale Funktion zu bringen.

Kommt es nun dazu, dass durch einen Sensorfehler mehr Sprit eingefordert wird, müssen die anderen Parameter in eine halbwegs logische Richtung verschoben werden, Spock halt :D . Viel Sprit erfordert demnach viel Luft, was automatisch höhere Drehzahlen zur Folge hat.

Es muss also der Fehler abgestellt werden, warum soviel Sprit eingespritzt wird. Ohne die Luftzufuhr würde der Motor ersaufen.

Hier hilft man sich dann mit der Software zum Auslesen um die einfachsten Dinge, wie Temp Sensoren oder Lambdasonde gleich auf den ersten Blick ausschließen zu können.
Der TBI ist nur leider mit der sehr langsamen 160 baud Rate gestraft, wo das Auslesen nicht ganz so viel Spaß macht, als wenn man Echtzeitdaten wie beim TPI hat.

@Thorsten, vielen Dank für die nette Empfehlung.
Viele Grüße,
Axel

DerSaarländer

Ohja da kann ich nur beipflichten

Zum auslesen auf jedenfall an Axel  (tpi) wenden.
DA wird man gut geholfen und das auslesen klappte selbst bei meinem hartnäckigen Patienten  :thumb:
86 Camaro IROC-Z 5.0 TPI

Sovebamse

Danke für die Erklärungen.

Trotzdem zu meiner Weiterbildung: Du sagst, das Steuergerät versucht, das Gemisch in eine optimalere Richtung zu verschieben, sprich: mehr Luft. Aber da gibt es ausser mit dem IAC keine andere Möglichkeit, mehr Luft zuzuführen, oder? Das war meine Frage... ob dann ein Abhängen des IAC bei voll ausgefahrener Stellung, nicht ein Absaufen oder zumindest ein Sinken der Leerlaufdrehzahl auf die Norm zur Folge haben müsste, wenn es tatsächlich an zu viel Sprit liegt?
Camaro 1988, TBI, Vin E

tpi

Wie schon gesagt, der TBI ist mir nicht ganz so vertraut. Beim TPI öffnet das IAC beim Start komplett und kann so eine Drehzahl von ca. 3000 Umdrehungen unterstützen. Das weiß ich, weil einmal ein Steuergerät defekt war und die Drehzahl nach Tausch eines guten IACs nur mit dem Handballen gedrosselt werden konnte. Nimm dazu nie die Finger, die können Dir so brechen! Das sind echt Urgewalten. Auch keine Ringe oder Ketten oder Hilfsmittel vor die Öffnung halten, der Sog ist brutal!

Zum anderen war ein IAC in Offen-Stellung hängen geblieben, da waren es aber nur knapp 2000. Da fließt also ne Menge Luft an der geschlossenen Drosselklappe vorbei.   

Sovebamse

#50
So, ich habe heute Axels Kabel ausprobiert und es hat geklappt.

Nun habe ich einige Daten, ich habe den Wagen im Leerlauf (also P) gelassen und mal die Warmlaufphase dokumentiert. Dabei folgende Punkte:

- Leerlaufdrehzahl startete bei 2000, dann nach 30 Sekunden bei 1400. Danach schwankend zwischen 1225 und 1250. Nach 2 3/4 Minuten leicht steigend und schwankend zw. 1275 und 1400. Die Anzeige im Auto zeigt übrigens etwa 150 mehr an als die Messwerte.

- TPS Voltage lag ohne Gasgeben immer bei 0.68. Bei Gasgeben (2625 RPM) bei 1.15. Ist zwar nicht 0.54, sollte aber auch ok sein, da das ECM unter 1.25 automatisch 0% erkennt.

- Wassertemperatur korrekt von 15 Grad steigend bis 54 Grad (nach knapp 5 Minuten).

- Batteriespannnung zwischen 14.3 und 14.4

- Lief im Open Loop bis 40 Grad, dann Closed Loop.

- Vakuum lag immer um 20-21.5 HG. Bei 2650 RPM dann runter auf 17 HG. Da kann ich nicht so viel damit anfangen, ob das ok ist.

- IAT Temp startete bei 17 Grad, ging bis auf 22 hoch. Scheint okay.

- IAC Position... die hohen Zahlen am Anfang wunderten mich. Start bei 158, dann runter auf 128 (20 Sekunden), weiter runter langsamer und konstant runter bis auf 17.

- O2 Sensor: Start bei <500mV, pendelte dann eher höher um 550 mV für 50 Sekunden, dann plötzlich runter auf 300 und pendelt zwischen 350 und 400, darauf nochmal runter auf ca. 250, pendeln um 300, langsam tiefer, bis Ende Open Loop nach 3 Minuten auf 200, danach gehen die Werte wieder hoch, schwankend zwischen 500 und 850. Nach Gasgeben und wieder im Leerlauf kurz auf <100 gefallen, dann wieder wie vorher.

- BLM und INT (keine Ahnung, was das genau ist), waren während des Closed Loop beide auf 128. Im Open Loop waren beide um 140, schwach schwankend. Während der hohen Drehzahl blieb BLM etwa konstant auf 140, INT ging runter bis 111. Da erschien dann bei "Injector Sync Mode" auch vorübergehend ASYNC.

- Rich/Lean war meistens auf Lean, zwischendurch blinkte auch immer mal wieder Rich auf.

- MAP Voltage... scheint mir eher tief. Start bei 1.0, dann innert 15 Sekunden auf 0.8 runter. Dann pendelnd zwischen 0.75 und 0.9. Beim Gasgeben auf 1.45.

- MAP kPa: Start bei knapp 30, dann sinkend bis >26, dann einen Moment wenig schwankend um 26, dann noch etwas tiefer bis 24.74. Bei Gasgeben bis 35.

So, das wären mal die Zahlen. Für mich sehen die Werte, wenn ich so mit dem Service Manual vergleiche, ganz okay aus. Nichts, was jetzt einen so hohen IDLE erklären würde. Ich muss dazu sagen, dass der IDLE nach längerer Zeit durchaus nochmal um bis zu 300 Umdrehungen höher sein kann.

Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand mir ein weiteres Vorgehen anraten könnte. Ich bestelle Teile aus den USA. Soll ich die Einspritzdüsen mal kaufen? Könnte es sein, dass diese zu viel Sprit durchlassen? TPS und MAP habe ich neu hier. IAC hatte ich mal ein neues eingebaut zum Test, hatte da keinen Unterschied gemacht. O2-Sensor habe ich auch neu hier. Oder denkt ihr, es liegt doch an einer undichten Ansaugbrücke? Aber das erklärt noch nicht das Zuviel an Benzin, das eingespritzt wird (so wie der Mechaniker mir sagte). Oder hat es doch was mit den alten Zündungsteilen zu tun? Oder ein defekter Benzindruckregler? Oder am Ende doch ein Problem des ECM, dass er die Injektoren falsch ansteuert?

Besten Dank für die Hilfe und nochmals danke an Axel für das Kabel, das bestens funktioniert!

Thomas


EDIT:

Kann man denn nichts aus all den Daten lesen? Wäre echt froh über Tipps, was ich als nächstes tun könnte, um das Problem weiter einzugrenzen. Werde jetzt wohl mal neue Einspritzdüsen bestellen. Ich muss dringend eine Bestellung aufgeben.
Camaro 1988, TBI, Vin E

Schwarzer_Schakal

Moin Thomas

Ich glaube es wäre hilfreicher wenn du die .adl Datei von TunerPro hochlädst, so ist es etwas kompliziert. (Die aufgezeichnete gespeicherte Datei von dem Lauf)

Grüße Thorsten
Wir machen keinen Porno Baby wir machen Rock`n Roll......

DerSaarländer

Du hast einen Wert vergessen der dir schonmal gRob die Richtung zeigen kann .

Unter Idle/iac gibt's den Wert "Desired Idle Speed"

Also den Leerlauf den das Steuergerät versucht anzufahren.

Diesen Wert mit dem" Engine Speed" wert vergleichen.

Daraus lässt sich lesen ob das ecm nicht absichtlich so hoch dreht oder weiter runter will und z.b. durch undichtigkeiten nicht weiter runder
kommt .

Ich schreibe das da durch nen defekt der zündanlage mein tpi auch warm um die 1000 bis 1100 umin hatte.  Der Desired Idle stand auch dort und lambda war irgendwo im Nirwana da wollte das ecm wohl den Kat schützen  (hat mir Axel auch mal erwähnt)

Normal steht der Desired Idle bei betriebswarmem Motor bei 750 beim Automatik tpi und der Motor pendelt Dann bei realen 800 so bei mir herum zumindest bei meinem.
86 Camaro IROC-Z 5.0 TPI

Sovebamse

#53
Hm, also ich habe eine .xdl-Datei, ist das auch gut? Hab die mal hier (http://ul.to/p8q1a4dz) hochgeladen.

Einen Wert "Desired Idle Speed" habe ich leider nirgends gefunden. Könnte das mit meinem Steuergerät zu tun haben? Ich habe eigentlich ziemlich alle möglichen Werte anzeigen lassen.

Gruss und Dank
Thomas

PS: Was war das für ein Defekt an der Zündanlange? Und wie kann die Zündung für einen zu hohen Idle sorgen? Bzgl. Zündung: habe mal ne neue Zündspule gekauft, da er immer öfter beim Gasgeben geruckelt hat zu unterschiedlichen Zeiten...
Camaro 1988, TBI, Vin E

tpi

Die Aufnahme ist etwas kurz. Die Temperatur hat am Ende der Aufnahme ja mal gerade 54°C, da ist ein viel niedriger Leerlauf ja noch gar nicht vorgesehen.
Was jedoch auffällt, das Leerlaufventil geht auf immer niedrigere Werte "step count", am Ende 17, aber der Leerlauf scheint nicht darauf reduziert zu werden. Wäre interessant zu sehen, ob das so weiter geht, wenn das Wasser heißer wird. Im Augenblick würde ich denken, Falschluft oder das Ventil hängt fest.

Ich hatte aber auch schon einen TBI hier, der im Diagnosemodus erhöhten Leerlauf hatte. Nach abziehen des Diagnosekabels war dann alles OK. Die anderen Daten hatten uns aber genügt. Am Ende war die Zündung falsch eingestellt.
Wenn also nur bei der Diagnose der Leerlauf zu hoch ist, mal das Kabel abziehen. Wenn der Leerlauf immer zu hoch ist, dann eben doch die Daten heranziehen. Man muss also für alles "offen" bleiben, der TBI ist da eher speziell.

Für die anderen, hier kommt TP Version 5 zu Anwendung, für Steuergerät 1228063. 

Sovebamse

Ja, ich weiss, wollte die Nachbarschaft nicht verärgern, darum nur 5 Minuten.

Nun, zumindest wenn ich den Gang einlege, sollte er doch nicht so hoch drehen. Wenn ich im Winter vom Parkplatz losfahren wollte, bin ich teils gleich gerutscht ohne Gas zu geben, am Berg auf Schnee anfahren - keine Chance. Auch beim Bremsen merkt man richtig, wie er schiebt, vor allem wenn man langsam auf eine Kreuzung zurollt, da hatte ich schon mal Angst, dass ich es nicht mehr schaffe zu bremsen.

Das Leerlaufventil habe ich einmal ausgetauscht durch ein Neuteil (Delco). Das hatte aber keine Änderung gebracht. Hatte auch das Anlernen durchgeführt mit Zündung ein, warten, ausmachen, direkt starten... hatte da eine Anleitung zur Hand. Daher dann das alte wieder eingebaut.

Der erhöhte Leerlauf ist ja nicht nur bei angestecktem Diagnosekabel, sondern eben speziell bei der Fahrt und dem Bremsen bemerkbar. Ausserdem braucht er zuviel Benzin. Der Mechaniker sagt, er laufe sogar mit nur einer angeschlossenen Düse noch. Und wenn er noch wärmer wird, steigt die Drehzahl auf Neutral teils bis auf 1800 Umdrehungen oder höher.

Welche Daten heranziehen meinst du? Also im Moment scheinen ja die IAC-Werte auffällig. Lambdasonde ist okay so? Wie kann das Vakuum im Normalwert sein, falls er Falschluft zieht? Sieht man eine undichte Ansaugbrücke nicht am Vakuumwert? Schade dass man anscheinend nicht herauslesen kann, ob und warum die Injektoren so viel Sprit einspritzen...

Gruss und Dank
Thomas
Camaro 1988, TBI, Vin E

tpi

Man kann etwas mehr sehen, wenn Du etwas gefahren bist und sich der Leerlauf "warm" einregelt. Der IAC Werte ist aber schon auffällig!
Ich würde aber als erstes die Zündung abblitzen. Beim TBI weiß ich den Wert jetzt nicht aus dem Kopf, sollte unter der Haube stehen.
Wenn der an der Ampel so drückt, kann zu viel Vorzündung im Spiel sein. Dann läuft der Motor im Leerlauf schneller. Wenn Du aber am Fahren bist, kann bei Vorzündung der Kolben jedes Mal ein zu früh auf den Kopf bekommen und kommt dann nicht frei über den oberen Todpunkt. Würde zumindest auch einen höheren Verbrauch erklären.

Beim Leerlauf peilt das Steuergerät eine Vorzündung von etwa 20° an, beim Cruisen sind es dann schon 40°. Im Kaltlauf entsprechende Korrekturen nach oben, da sich kalt das Gemisch schwerer entzündet.

Sovebamse

#57
Okay, da muss ich mir mal sone Zündpistole anschaffen. Müsste beim TBI 0° sein.

Aber wie kann sich der Zündzeitpunkt einfach so von alleine verstellen?

PS: Fahren darf ich nicht, muss erst TÜV haben, da er Mängel drin hat. Ich darf nur zum TÜV fahren, mehr nicht. Das ist das Problem. Und TÜV werde ich so nicht schaffen, wenn er bei der Vollbremsung merkt, dass er viel zu hoch dreht und deswegen keine Vollbremsung zu Stande kriegt.

EDIT:

Kenne mich mit den Zündpistolen nicht aus. Macht es Sinn, auch im Hinblick auf andere Autos, eine teure digitale Pistole zu kaufen, bei der man auch den Vorzündungswinkel einstellen kann oder genügt eine ganz einfache? Falls jemand einen Produktetipp hat, bin ich sehr dankbar darüber.
Camaro 1988, TBI, Vin E

Patrick Freitag

Besser spät wie nie:

Bei zu hohem Standgas auch mal die Aufhängung des Gaszugs kontrollieren. Wenn der nicht richtig sitzt, ist ständig Spannung drauf und somit die Drosselklappe etwas mehr geöffnet als normal.


P.
1987 Firebird Formular - V8 - 5.0 - A/T

Sovebamse

Danke danke, ich habe dies damals kontrolliert. So wie ich es gespürt habe, ist der Hebel, wo der Gaszug dran ist, komplett "entspannt", wenn das Pedal nicht gedrückt wird. Denke, daran liegt es nicht.

In der Zwischenzeit habe ich leider das Auto einfach bei mir auf dem Parkplatz rumstehen. Die gemacht Reparatur (A-Säulen-Rost inkl. Lackierung der ganzen Oberseite) zeigt bereits nach einem Jahr erste neue "Blümchen", wo wohl Rost drunter kommt. In den jetzt 4 1/2 Jahren hat es sich aber nur noch minimal verschlimmert. Schon vorher waren es nur drei kleine Stellen, wo es rostig war. Keine Ahnung, was die da gemacht haben, dass es jetzt an anderen Stellen wieder kam. Ob ich damit beim Vorführen durchkomme... wer weiss. Die Radläufe sehen auch wieder übler aus, müsste man auch nochmal mit Spachtel und Lack drüber. Und eben das Problem mit dem Zuviel an Leerlauf. Der Ersatzauspuff liegt bei mir schon seit 4 Jahren im Keller :-) Das wäre das geringste Übel, den zu ersetzen.

Inzwischen bin ich 3 Jahre einen Alfa romeo 164 gefahren (steht jetzt auch mit Defekten vor dem Haus) und im Moment fahre ich seit einem Jahr einen Jaguar X-Type V6 Allrad. Sehr ähnlich wie der Alfa und auch leistungsmässig wie der Camaro. Aber der AMI ist halt schon nochmal was Anderes. Möchte ihn schon wieder mal fit kriegen.
Camaro 1988, TBI, Vin E