F-Body-Nation

Verschiedenes => Wissenswertes für den Amifreund => Thema gestartet von: V6_Kittchen in 22. Nov 20, 11:24

Titel: Petition Gemeinsam mit dem AvD die Einführung von Euro 7 stoppen
Beitrag von: V6_Kittchen in 22. Nov 20, 11:24
Hallo Gemeinde,

viele von Euch habens vielleicht schon mitgekriegt, derzeit wird in Brüssel geplant, die neuen EU7-Abgasgrenzwerte so extrem scharf zu gestalten, dass ab 2025 (!!!!!!) de facto Verbrennungsmotoren zum Tode verurteilt sind. Dabei wird weiterhin ideologisch getrieben ignoriert, dass E-Fahrzeuge de facto nur dann die heiß ersehnten CO2-Vorteile haben, wenn sie
1. nicht einen Riesen CO2-"Rucksack" von der Batterieherstellung her schon im Neuzustand mitbringen würden, mit dem dieses E-Fahrzeug erstmal im allerbesten Falle über 100000 km betrieben werden muß, um beispielsweise auf das CO2-Niveau eines ach so dreckigen Diesels zu kommen und
2. dies aber nur dann gelingt, wenn das Fzg. auch vollständig mit regenerativ erzeugtem Strom geladen wurde, was derzeit wohl eher nicht der Fall ist.

Ich will jetzt nicht die Riesen Diskussion über Für und Wieder des E-Fzgs. aufmachen, es gibt sicher sinnvolle Anwendungsfälle in Ballungszentren, wo diese Fzge absolut ihre Berechtigung haben. Leider werden diese Fahrzeuge aber als absolut emissionsfrei dargestellt, das kann man vielleicht diversen Führungsköpfen in den bekannten Parteien im Bundestag in vollkommener Abwesenheit von technischem Verständnis suggerieren, leider. Ist aber halt nicht so.
Das Schlimme ist, dass Politiker auch unter einem Syndrom leiden: Einmal in eine bestimmte Richtung geschwenkt und diese jahrelang vehement vertreten, fällt es extrem schwer bis unmöglich, eine diesbezügliche Richtungskorrektur vorzunehmen weil man sich dem Verdacht der Wankelmütigkeit aussetzt. Was in dem Falle vielleicht eher als späte, aber kluge Einsicht zu werten wäre. Warum überläßt man nicht einfach Technikern und Ingenieuren die Chance, ein Konzept herauszufinden, das politisch neutral bewertet wird? Und nicht ideologisch einseitig bevorzugt wird?
Jeder Verbrenner könnte von Stunde null an mit E-Fuels betrieben werden, ohne erst über Jahrzehnte eine Ladeinfrastruktur aufbauen zu müssen, bis diese Technologie ihre Vorzüge ausspielen kann. Und die CO2-Einsparung von ca. 85% wäre sofort klimawirksam. Dies wird sowohl vom Bundesumweltamt als auch von der EU völlig ignoriert und negiert, was m.E. ein echter Skandal ist. Über die wirtschaftlichen Konsequenzen scheint sich dort auch keiner im Klaren zu sein. Der drastische Anstieg der Arbeitslosigkeit schient halt ein Kollateralschaden zu sein, das kratzt keinen der im Bundestag oder im Brüssel im EU-Parlament sitzt.

Deshalb bitte ich jeden, der sich dieser Sichtweise anschließen will, sich an der Petition zu beteiligen ! Darin stehen auch viele technische Fakten, die ich hier nicht aufzählen muß. Verbreitet diese Inhalte überall wo die Sichtweise ähnlich sein dürfte.  Ich danke Euch, Gruß Udo

vihttps://www.openpetition.eu/petition/bestaetigen/gemeinsam-mit-dem-avd-die-euro-7-norm-stoppen/cc03bc9d3050f8b558d12e82e1231fa6ele



Titel: Re: Petition Gemeinsam mit dem AvD die Einführung von Euro 7 stoppen
Beitrag von: Micha1810 in 23. Nov 20, 10:15
Unterstützenswert.

Mich stören hauptsächlich zwei Punkte: Erstens die absolut fehlende Verhältnismäßigkeit. Da werden moderne und saubere Motoren auf einem kleinen Teil der Erde verteufelt, obwohl sie nur einen extrem geringen Teil zur Gesamtproblematik beitragen. Und zweitens: Die Darstellung von E-Autos als "grüne" Fortbewegungsmittel. Die Rohstoffgewinnung ist wesentlich weniger grün als beim Verbrenner und für die Entsorgung dieser fahrenden Sondermüllklumpen gibt es kein nachhaltiges Konzept. Und wenn der Strom dann noch gar kein wirklich nachhaltig gewonnener Strom ist, wird das ganze echt grotesk.  :ugly:

Titel: Re: Petition Gemeinsam mit dem AvD die Einführung von Euro 7 stoppen
Beitrag von: Alex.H in 23. Nov 20, 11:19
Hier mal der funktionelle Link: :)

https://www.openpetition.eu/petition/bestaetigen/gemeinsam-mit-dem-avd-die-euro-7-norm-stoppen/cc03bc9d3050f8b558d12e82e1231fa6ele
(https://www.openpetition.eu/petition/bestaetigen/gemeinsam-mit-dem-avd-die-euro-7-norm-stoppen/cc03bc9d3050f8b558d12e82e1231fa6ele)

Titel: Re: Petition Gemeinsam mit dem AvD die Einführung von Euro 7 stoppen
Beitrag von: Patrick Freitag in 10. Jun 21, 11:14
Man darf bei all der Diskussion aber nie eines vergessen :

Der Verbrennungsmotor im KFZ hat rund 100 Jahre Entwicklungsvorsprung. Zwar fuhren bereits um 1900 in Berlin Elektro-Taxen von Siemens herum, aber diese Art Antrieb wurde letztlich nie derart konsequent weiterentwickelt wie der Verbrenner/ Selbstzünder.

Wir müssen dieser Technologie dementsprechend leider noch Zeit zum Entwickeln geben. Schön wäre es, wenn die E-KFZ der Zukunft nur noch mit Solarstrom vom eigenen Autodach fahren würden, denn die Sonne wird es wohl noch einige tausende Jahre geben.

Und was die Ökobilanz in der Herstellung angeht : oftmals wird vergessen, dass die Herstellung eines Verbrennermotors bedeutet (Stichworte : Transport der Rohmaterialien, Guss der Teile, etc.).

Ich finde es einerseits richtig, dass man mit strengeren Emissionsklassen Druck auf die KFZ-Hersteller ausübt, da sie bis dato nicht konsequent den Willen zeigen, das Ruder endlich herum zu reißen und volle Suppe an E-KFZ zu forschen und zu investieren.

Aber es müssen die Altfahrzeuge von den strengeren Normen ausgenommen werden - zum einen, weil sich nicht jeder gleich ein neues Auto leisten kann und andererseits weil sonst eines Tages keine Oldtimer (Kulturgut) mehr auf den Straßen zu sehen sein werden.

Fakt ist aber leider auch, dass wir nicht ständig alles in die Umwelt raushauen können (obgleich wir hier in Westeuropa schon weitaus weiter sind als manch anderer Staat in dieser Welt).

P.
Titel: Re: Petition Gemeinsam mit dem AvD die Einführung von Euro 7 stoppen
Beitrag von: Esilar in 11. Jun 21, 19:26

Die Welt entwickelt sich weiter, nichts bleibt für immer. Und für das Klima werden wir was tun müssen, das ist absehbar.


Benzin-Verbrenner-Autos gibt es seit 100 Jahren und sie werden in Zukunft wohl aussterben. Also nochmal 100 Jahre gebe ich ihnen nicht. Man stelle sich vor, man käme heute zum TÜV mit so einem Autoentwurf. Ein Vehikel, das leicht entzündliche Stoffe in hoher Menge mitführt und kleine Teile davon ständig verbrennt? Und diese explosive Mischung auf 200 km/h beschleunigen? Nicht zulassungsfähig. Also freuen wir uns, in dieser interessanten Zeit mit diesen urigen Fortbewegungsmitteln zu leben.


Rundherum in Europa machen die Länder Nägel mit Köpfen, und nicht nur Euro 7 sondern gleich Verbote des Verkaufs von neuen Benzinern ab 2025 (Norwegen), 2030 (Irland, Niederlande, Slowenien und Schweden). Gut, sollen Sie machen. Ich denke, ich werde keinen neuen Benziner mehr kaufen. Ich hoffe mit meinen alten Schätzchen irgendwann gemeinsam in Rente zu gehen. Für alle Sachen, für die mir meine Autos zu schade sind, nehme ich auch heute schon Mietwagen. Ob das nun Schnapsglas-Verbrenner ohne Emotion und Seele sind oder E-Autos ist mir dann auch egal. Sehr gerne auch mit Autopilot, macht eh keine Freude diese Autos selber zu fahren.


Absehbar sind für uns aber auch die Folgen: Kfz-Meister der alten Schule werden weniger, Werkstätten werden schließen. Tankstellen werden schließen - oder zumindest die Zapfsäulen werden abgebaut. Sehe ich hier bereits in Berlin, eine Tanke wird gerade umgebaut: neben Ladesäulen und Gas werden nur 3 Zapfsäulen für Benzin/Diesel übrigbleiben. Finde ich sehr mutig diesen Schritt. Benzin wird teurer werden und zwar nicht nur die 16 Cent sondern richtig teuer. Und schließlich werden wir es, wie zu Beginn der Ära, wieder in der Apotheke kaufen müssen.


Benzin-Autos werden zu einem Hobby von verrückten Kauzen, denen kopfschüttelnd nachgeschaut wird, während sie mit breitem Grinsen ihre lauten stinkenden Kisten selbst lenkend bewegen und sich dabei in latente Gefahr begeben. Und ich bin hoffentlich einer von denen.