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Lackierverfahren auf der 3rd Gen.

Begonnen von J.C. Denton, 24. Sep 07, 21:35

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J.C. Denton

Das hier dürfte alle Fragen klären. Also:

Bis 1987 wurde die Autos in 2 Fabriken (Norwood, Ohio und Van Nuys, Kalifornien) gebaut. Diese Fabriken bauten exakt die gleichen Autos, mit Ausnahme des Lackes! Kurz bevor die Produktion der Fahrzeuge der 3. Generation begann (1981) wurde die Fabrik in Van Nuys durch die Kalifornische Gesetzgebung gezwungen, wasserbasierende Lacke zu benutzen. Dieser Lack unterschied sich grundlegend von Lack in Norwood. Ein weiterer Unterschied bestand in der Art, wie der Lack auf das Fahrzeug aufgetragen wurde. Aufgrund der Umweltverträglichkeit wurde der wasserbasierende Lack in Van Nuys durch konventionelle Sprühpistolen-Technik einfach aufgesprüht.

In Norwood sah es etwas anders aus. Beginnend mit der Produktion der 3. Generation wurde das sog. "Turbo-Bell"-Verfahren zum Auftragen der Farbe genutzt. Turbo-Bells waren Hochgeschwindigkeits-Turbinen (30.000 UpM), die die Farbe so fein verteilten, das davon weniger nötig war als bei der herkömmlichen Sprüh-Technik. Die Turbo-Bells verteilten einen kegelförmigen, elektrisch geladenen Sprühstrahl mit hochfestem Lack. Der Sprühnebel enthielt 55% reinen Lack mit einem organischen Lösungsmittel als Träger. Die geladenen Farbpartikel wurden vom ebenfalls geladenen Karosserieteil (natürlich mit umgekehrter Polarität) angezogen und hielten dann dort. Das organische Trägermaterial verdampfte, wurde aufgefangen und verbrannt.

Dieses Turbo-Bell-Verfahren wird jetzt von nahezu allen Autoherstellern genutzt und mit Lösungsmittelträger für Lacke kombiniert. Das Verfahren, wie es also in Norwood genutzt wird hat die hochwertigste Lackierung zur Folge. Im Jahre 1987 brachte Norwood die bei weitem beste Lackierung der Welt hervor, während die Kalifonischen Autos mit ihrem viel zu anfälligen und dünnen Lack die Problemkinder sind!
Die Gesetze in Kalifornien erlauben diese lösungsmittelgetragenen Lacke nicht und dies hat zur Folge, dass dieser Lack auch niemals so gut werden kann, wie er früher in Norwood war. Damit ist die Geschichte aber nicht zu Ende. Durch die weitere Verschärfung der Gesetzte musste Van Nuys von der Sprühpistole auf die Turbo-Bell umsteigen. Der Lack blieb aber der gleiche. Das mag zwar soweit gut klingen, aber das Turbo-Bell-System wurde für die Lösungsmittel-Variante entworfen. Im Jahre 1986 sorgte dies für eine Menge Probleme, da man nicht so richtig auseinander sortieren konnte, wie man den wasserbasierten Lack mit der Turbo-Bell verbindet. Einige Teile der Problemlösung dauerten Jahre und Autos, die in dieser Zeit ihren Lack erhalten haben, dürften heute schauderhaft aussehen!

Man kann anhand der VIN feststellen, wo das Auto gebaut wurde. Wenn an der 11. Stelle ein "N" steht, so wurde es in Norwood gebaut und "L" steht für Van Nuys.

Norwood wurde nach dem Produktionsjahr 1987 geschlossen, da die Fabrik in Van Nuys genug Kapazitäten hatte und auch moderner war. Norwood schaffte 41 Autos in der Stunde, Van Nuys 54. Jeder Firebird wurde innerhalb von 20 Stunden gebaut. Alle weiteren Firebirds von 1988 bis 1992 wurden in Van Nuys gebaut. die Herstellung der Modelle ab 1993 findet in St. Therese (Kanada) statt.

Greetz,
Oli
92 Pontiac Firebird 5.0 TPI
88 Pontiac Firebird Trans Am GTA 5.7 TPI
85 Pontiac Firebird "Iron Duke" 2.5 TBI