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Kleine Fahrwerksrevision - Tipps gesucht

Begonnen von Sovebamse, 02. Aug 14, 22:36

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Sovebamse

Im Rahmen meines Benzinpumpenwechsels möchte ich gleich bei der Hinterachse eine kleine Fahrwerksrevision durchführen.

Ich dachte an LCAs, Panhard Bar, Stossdämpfer und Federn. Nun habe ich hier im Forum gerade unterschiedliche Erklärungen zur Fahrwerksgeometrie gelesen und bin ein wenig verwirrt. Es wird z.B. davon gesprochen, hinten weichere Stossdämpfer als vorne würden das Fahrverhalten positiv beeinflussen. Ich wollte eigentlich hinten die KYB Gas-a-just oder Tokico HE3613 verbauen und vorne gäbe es dann zu den Gas-a-just kein Äquivalent, sondern nur die weicheren GR2/Excel.

Nun es ergeben sich für mich einige Fragen, die vielleicht der Eine oder Andere aus Erfahrung beantworten kann. Als Erstes aber meine Absicht:

Es geht darum, das Fahrwerk aufzufrischen und wieder ein besseres Handling hinzubekommen. Der Wagen wird nur zum mehr oder weniger gemütlichen "Cruisen" als Daily gefahren. Allerdings fühle ich mich z.B. in Kurven oder bei Unebenheiten unsicher, da die Räder hinten teils richtig hüpfen. Ausserdem ist ein Zwitschern / Quietschen bei leichten Bodenwellen zu hören. Die Federn sehen auch sehr verrostet aus. Es soll also einfach alles wieder ordentlich hinhauen, ohne daraus einen Rennwagen zu basteln, ausserdem mag ich eigentlich die weiche Federung recht gern und möchte nicht auf zu steif wechseln, so dass der Wagen am Boden klebt.

Nun die Fragen:

LCAs und Panhardbar werden eh ersetzt durch Founders Performance Teile. Vom gleichen "Hersteller" habe ich auch vor, mir für später die Federbeinlager mitzubestellen. Seht ihr eine Notwendigkeit / einen Vorteil von adjustable LCAs und Panhard Bar, wenn ich später mal auf diese Voigtland Federn wechseln würde?: http://www.foundersperformance.com/chevrolet-camaro-gen-iii-v8-firebird-1982-1992/
Ich habe nämlich gehört, dass die OEM Nachbaufedern z.B. von Moog den Wagen doch höher setzen werden und es könnte durchaus sein, dass mir das optisch nicht so gefällt. Was meint ihr allgemein in Bezug auf diese Voigtland Federn? Erfordert deren Einsatz noch weitere Anpassungen am Fahrwerk? Z.B. gibt es da noch die Relocation Brackets für die LCAs... die wären wohl auch nötig, wenn ich die Vogtland Federn verwende?

KYB GR2/Excel, KYB Gas-a-just oder Tokico HE: Erfahrungen / Empfehlungen? Ev. Sinnhaftigkeit bei Einsatz der Voigtland Federn und in Anbetracht der nur als GR2/Excel verfügbaren vorderen Federn? Ich habe im Netz gelesen, dass die Tokico doch besser sein sollen... nun, was heisst besser? Einfach steifer und härter oder eben eher weicher als die KYBs?

Und zu guter Letzt: Thema Stabis. Mir wurde eine Kombi von vorne 36mm und hinten 24mm empfohlen (falls ich sie überhaupt wechsen sollte). Das Handling soll dadurch besser werden. Nun hab ich aber hier doch widersprüchliche Meinungen zu dickeren Stabis hinten gelesen. Was ist nun richtig? Oder soll ich die Stabistangen, die alten, drin lassen und nur die Bushings und End-Links neu machen? Die Stabistangen selber können ja nicht ausschlagen oder sonst eine Qualitätseinbusse über die 25 Jahre entwickeln, oder?

So, ich stehe kurz vor dem Kauf der Fahrwerksteile und bin wirklich sehr dankbar, von euch noch eine Meinung zu hören, bevor ich bestelle.

Besten Dank und Grüsse aus der Schweiz
Thomas
Camaro 1988, TBI, Vin E

andy

#1
Da stehen Antworten:

http://www.superchevy.com/how-to/chassis-suspension/sucp-0810-third-gen-camaro-suspension/

http://www.superchevy.com/how-to/chassis-suspension/sucp-0007-third-gen-camaro-suspension/

Super Chevy ist eine meiner wichtigsten Quellen für Inspiration  :D

Aber eine kleine Empfehlung, verrenne Dich nicht in Details. Die härtesten Federn hatten die IROC-Z und einige TransAM. Es gab insgesamt 3 Federraten je nach Modell.

PS, das gilt nur für die vorderen Federn, hinten hatten sie alle die selben.

Sovebamse

#2
Hallo und danke für die Links.

Bzgl. Federn... ich möchte eigentlich nicht unbedingt härtere Federn, höchstens eine etwas niedrigere Höhe, da zwischen den uralten gebrauchten Federn und den neuen Moog, wie im Netz gelesen, doch wieder einiges an Höhe dazu kommt. Ich möchte also keine wahnsinnige Performance-Steigerung, sondern einfach nur eine optische und kleine Handling-Auffrischung gegenüber den alten, ausgelutschten Teilen, die quietschen und den Wagen in Kurven zum Hüpfen bringen. Aber da man ja anscheinend bei der Abstimmung / Kombination von Dämpfern, Swaybars, LCAs etc. doch auch Fehler machen kann, frage ich hier nach Punkten, die man unbedingt berücksichtigen sollte, wenn man z.B. ev. später mal andere Federn einbauen möchte.

Am einfachsten ist es wohl, wenn ich vorläufig die Moog-Federn verwende und das günstigste Set von LCAs und Panhard Bar von Founders Performance verwende. Aber die Vogtland-Federn sind nicht viel teurer und da hätte ich dann gleich alle vier und die Versandkosten wären nur einmal. Aber dann müsste ich später ev. wieder die Adjustable LCAs + Panhard Bar und auch die Relocation Brackets dazu kaufen. Und je nach dem auch andere Dämpfer ... ?

Und last but not least: Das ganze sollte einem kleinen Geldbeutel gerecht werden ;-)

Jemand noch einen Erfahrungsbericht KYB Gas-a-just vs. Tokico? Hab jetzt wieder von jemandem gelesen, dass die KYB doch auch sehr hart seien... hm...

Gruss und Dank
Thomas

EDIT:

Bitte Hilfe! Ich habe nun verschiedene Forenbeiträge gelesen zu unterschiedlichen LCAs und Panhard Bars. Da wird von "Binding" in Kurven geredet bei reinen Poly-Bushings. Founder Performance bietet so viele verschiedene Arten an, ich hab den Durchblick komplett verloren. Ich hab keine Ahnung, auf was ich mich einlasse, wenn ich "adjustable"-Teile kaufe oder spezielle Bauarten (swivel, 3 piece...). Da ich das noch nie gemacht habe, fühle ich mich recht überfordert mit dieser Auswahl. Und doch will ich nicht zwei Mal kaufen, d.h. wenn ich dann doch mal die tieferen Federn verbauen will und die nicht-justierbaren Teile habe, muss ich nochmal kaufen. Kann mir niemand sagen, ob der Einbau von z.B. diesen einstellbaren Teilen schwierig(er) ist und ich dazu besondere Kenntnisse benötige? Oder kann ich das einfach bei der alten Panhard Bar und den LCAs dann abmessen?

Wäre sehr dankbar für Hilfe!

Camaro 1988, TBI, Vin E

S!MON

Hi,


die Moog Federn entsprechen in etwa der Härte von den Serien WS6 Federn, also schon mal ganz ordentlich. Damit wirst Du im Vergleich zu den ollen Serienfedern bestimmt wieder hoch kommen. Vogtland ist ok und günstig. Fährt ein Kunde von mir. Für eine dezente Tieferlegung aber auch etwas härter gibt es das Eibach Pro Kit deutlich tiefer aber auch einen Tock weicher von den Federraten snd die Eibach Sportlines. Ich habe bei mir ein Weight Jack Kit drin, bedeutet, ich kann die Höhe einstellen...


Stabis: Ja, unbedingt...wenn Du die Kombi noch bekommen kannst, zuschlagen. War damals nach dem Porsche-Bremsumbau einer der besten, sofort fühlbaren Modifikation.
Dadurch, dass sich das Auto in den Kurven nun besser abstützen kann brauchst Du auch keine Wahnsinnsfedern mehr und hast somit mehr Restkomfort. Das Auto neigt sich einfach viel weniger in den Kurven.


Nachteile gibt es meiner Meinung nach keine. Ich habe in meinem Drifter die gleiche Kombi + Wonderbar und er fährt sich wunderbar neutral. Ganz kurz erklärt: Viel Stabi vorne, wenig hinten = untersteuern, wenig Stabi vorne, viel hinten = übersteuern. Mit der Kombi ist aber alles gut.


Ähnlich verhält es sich bei den Dämpfern. Fürs cruisen willst Du so weich wie möglich, so hart wie nötig. Darum sind die verstellbaren KYB kein Fehler. Für das Geld macht man nichts kaputt.
Ich würde jetzt allerdings keine "weicheren" Dämpfer als vorne einbauen, sondern das nur über eine Einstellung ändern. Wenn Du unterschiedlich abgestimmte Dämpfer einbaust, wird das Fahrverhalten vermutlich recht abenteuerlich. Wenn Du Sie einstellen kannst, würde ich aber tatsächlich hinten ein !bisschen! weicher gehen, da das die Stabilität im Gemeinen fördert.


Ansonsten sind Bilstein Dämpfer erste Sahne. Habe damit erst wieder einen Corvette Kunden glücklich gemacht. O-Ton: "Go Kart Feeling und sehr stabil in den Kurven, aber immer noch guter Restkomfort und keine bitteren Schläge wenns mal über den Gulli geht!"
Ähnliche Erfahrungen habe ich auch mit meinen Koni gelb gemacht.


Tokico sind auch nicht schlecht, nehmen die Amis gerne für Slalom Autos.


Wenn Du jetzt nicht wirklich durch die Kurven räubern musst, kannst Du Dir das mit den LCA eigentlich schenken. Wenn das Auto nicht wahnsinnig viel tiefer kommt (oder gar nicht) brauchst Du auch keinen einstellbaren Panhard. Damit bringst nach Veränderung der Achsgeometrie hinten nämlich die Achse wieder in die Mitte.

Ich würde Federn, Dämpfer und Stabis machen, Du wirst Dein Auto nicht wieder erkennen!


Grüße,


Simon

2010 SS | 1991 RS | 1987 Z28

greasemonkey

Gas-a-Just sind keine einstellbaren Dämpfer, die sind recht straff aber noch mit Restkomfort; ein recht guter Kompromiss.
F-Body Parts hat den Betrieb bis auf weiteres eingestellt.

S!MON

Jou, ich meinte die AGX, die kosten ja auch nix  :D

2010 SS | 1991 RS | 1987 Z28

greasemonkey

...und sind daher vom Preis-/Leistungsverhältnis fast unschlagbar ;)
F-Body Parts hat den Betrieb bis auf weiteres eingestellt.

Sovebamse

So, ich habe nun inzwischen eine erste Bestellung aufgegeben. Bei den Stossdämpfern habe ich mir gedach, sie sind nicht sehr teuer und falls mir etwas daran nicht passt, kann ich auch schnell wieder andere einbauen. Also hab ich mal die Gas-a-just bestellt und die Moog-Federn. Einstellbare Dämpfer... immer wenn man etwas verstellen / einstellen kann, werde ich unsicher. Ich hab das ja noch nie gemacht und weiss nicht, wie "idiotensicher" das dann ist. Darum hab ich auf einstellbare verzichtet.

Habe ich das richtig verstanden: Ich könnte (alle?) einstellbaren Dämpfer auf jeden Fall weicher hinbekommen als die Gas-a-just?

Wären denn die Tokicos Blue für vorne zusammen mit den Gas-a-just hinten eine gute Kombi? Die GR2 von KYB (für vorne haben sie ja keine Gas-a-just) wären ja weicher und somit nicht optimal. Die Tokicos sollen etwas "besser" sein als die Gas-a-just, aber was heisst besser... weicher oder straffer?

Also die LCAs sind wohl sehr ausgelutscht, die Gummilager spröd und möglicherweise sind sie auch für das Zwitschern über Bodenwellen verantwortlich. Darum sollen die ersetzt werden. Aber eben, wieder Gummi (wegen des Vorteils bezüglich Blockieren in harten Kurven), Polies oder Rod? Es gibt da ja so viele neue "Erfindungen" wie z.B. die Roto-joints und dann noch leicht unterschiedliche von verschiedenen Herstellern, da blick ich nicht mehr durch. Ich habe nun gesehen, dass Global West LCAs anbietet mit einer Seite Gummi und die andere Seite ein "spherical bushing". Letzteres kann man allerdings nicht über Schmiernippel fetten. BMRSuspensions bietet anscheinend auf Anfrage auch Gummilagerung an. Hab denen mal ein Mail geschrieben.

Wenn ich am Erneuern bin, dann erneuere ich grad möglichst alles, was ausgelutscht ist. Also auch die Panhard Bar. Da die einstellbaren gar nicht oder kaum mehr kosten, kann ich da getrost eine einstellbare kaufen. Aber auch da wieder die Frage, welche Enden. Ich hab sogar gelesen, dass bei Poly- oder Rod-Enden die Aufnahme am Fahrzeug beschädigt werden / brechen könnte, weil die Poly-/Rodenden nicht mehr "nachgeben" wie die ursprünglichen. Was ist da dran?

Danke jedenfalls für die ausführlichen Informationen!

Gruss
Thomas
Camaro 1988, TBI, Vin E

Esilar

Zitat von: Sovebamse in 09. Aug 14, 14:59
Wenn ich am Erneuern bin, dann erneuere ich grad möglichst alles, was ausgelutscht ist. Also auch die Panhard Bar. Da die einstellbaren gar nicht oder kaum mehr kosten, kann ich da getrost eine einstellbare kaufen. Aber auch da wieder die Frage, welche Enden. Ich hab sogar gelesen, dass bei Poly- oder Rod-Enden die Aufnahme am Fahrzeug beschädigt werden / brechen könnte, weil die Poly-/Rodenden nicht mehr "nachgeben" wie die ursprünglichen. Was ist da dran?

Gummi oder Poly?

- Gummi ist sehr weich und dämpft Vibrationen sehr gut
- Gummi hat einen gewissen Abrieb
- Gummi verändert seine Eigenschaften unter UV-Licht und Wasser (ok, trifft für das Fahrwerk eher nicht zu)
- Gummi verschlechtert seine Eigenschaften wenn es in Kontakt kommt mit Öl, Benzin, Salz, Frostschutz, usw.

Das führt im Laufe der Zeit zum Verlust von Elastizität und Federwirkung, der Gummi wird hart, spröde und verändert seine Form. Dann verschieben sich die Positionen der Aufhängungen aus der Idealposition und das Fahrverhalten verschlechtert sich. Das wiederum kann zu erhöhtem Verschleiss der Aufhängung und der Reifen führen.

Poly(urethane) dagegen ist unempfindlich gegen die obigen Stoffe und formstabil. Die Haltbarkeit liegt weit über Gummi und Poly behält seine Eigenschaften dauerhaft. Auf der anderen Seite ist Poly härter als Gummi was sich in der stärkeren Übertragung von Vibrationen und Geräuschen bemerkbar machen kann. Das dies aber zu einem merkbaren erhöhten Verschleiss der Aufhängungen führen soll, ist mir neu.

tl/dr:
Wenn ich das Fahrwerk neu machen würde, dann in Poly. Somit hat man ein für allemal Ruhe statt in 5 Jahren wieder die Gummis zu wechseln.
Camaro '94 V8
Marauder '04 V8

greasemonkey

Bin gerade vorhin noch mit nem 1968er Mustang gefahren in dem ich gestern rumdum Gas-A-Just eingebaut habe.
Mit Serienfedern straff, aber nicht zu hart, die GR2 sind da komfortabler und ich würde gerade auf der Vorderachse (der F-Body ist eher kopflastig) keine Dämpfer einbauen der weicher ist. Wenn dann rundum GR2 oder rundum AGX (sofern verfügbar) oder rundum Tokico.
Es sei denn Du möchtest ein "loses Heck" ;)
F-Body Parts hat den Betrieb bis auf weiteres eingestellt.

Sovebamse

Hallo

Hat also KYB demfall nur für den F-Body die Gas-a-just für vorne nicht im Sortiment?

Die GR2 sind ja ziemlich ähnlich wie die Originaldämpfer, als sie noch fabrikneu waren, oder? Also du meinst, du würdest vorne keine Dämpfer einbauen, die weicher sind als die GR2, hab ich das richtig verstanden?

Da ich nun hinten vorerst die Gas-a-just haben werde, stellt sich mir dann bei der "Renovierung" der Vorderachse die Frage, ob ich die Gas-a-just hinten mit Tokicos vorne kombinieren soll. GR2 sind ja sicherlich weicher und dann vorne nicht optimal, wenn hinten die härteren Gas-a-just verbaut sind. Tokicos sollten da doch gut passen, oder? Härter als die Gas-a-just wollte ich eigentlich nicht unbedingt. Sind denn die beliebten Bilstein und Konis noch härter als Tokico und Gas-a-just oder eher weicher?

Das mit dem losen Heck, wie meinst du das? Wann hätte ich ein loses Heck?

Gruss und Dank
Thomas
Camaro 1988, TBI, Vin E

ZzyzxRd

Ich habe bei mir vorne und hinten KYB gas a just verbaut beim 4th Gen.
Bestellt auf Rockauto.
'94 Trans Am LT1
'93 Camaro LT1
'04 Chevrolet Trailblazer LTZ
'08 Caddillac Escalade

WebBird

Ich hole den Thread mal aus der Versenkung, ich hoffe, das ist okay... Ich wüßte gern, ob die Revision was gebracht hat, insbesondere bezüglich des "Zwitscherns". Meiner knarzt, knarrt und zwitschert ja auch, und ich überlege gerade, ob ich das Fahrwerk mal sozusagen "generalüberholen" lasse.
Pontiac Firebird "Firehawk" Convertible Automatik, Bj. 1999, LS1 V8