Nach Ventileinstellung - Firebird läuft wie ein Traktor

Begonnen von SirAwen, 23. Aug 10, 11:37

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SirAwen

Hi Leute,

hab gestern an dem Firebird von nem Kollegen mit Hand angelegt, haben aber noch ein paar Probleme. ist ein 91er Firebird 3,1L V6 LH0
Der Verbinder vom Kühler zum Motorblock war abgebrochen. Also Mittelteil vom Block raus und Gewinde freimachen. So weit so gut. Bei der Gelegenheit noch gleich den oberen Mittelteil vom Block neu abgedichtet, genau wie die Ventildeckel.

Ventile haben wir eingestellt, wie im Service Manual beschrieben: Motor auf OT stellen mit Zündung auf Zylinder 1 (der Finger zeigt dabei auch auf Zylinder 1, obwohl der beim V6 doch auf Zylinder 5 zeigen sollte - wie bei meinem...), dann einlassventile 1,5,6 und abgas 1,2,3 so fest ziehen, dass sich die Stößel gerade nicht mehr mit den Fingern drehen lassen. Dann noch eine Umdrehung drauf geben.
Dann den Motor 360° weiter drehen auf OT, dann einlass 2,3,4 und abgas 4,5,6 wie oben.

Alles wieder zusammen gebaut, und das Ding läuft wie ein Traktor. Nicht krass unruhig, sondern eher wie ein Panzer mit 3 oder 4 Zylindern.
Aber kein klappern und kein klopfen. Und jetzt beginnt natürlich die Fehlersuche:

- kann das durch falsch eingestelltes Ventilspiel kommen? So dass z.B. keine Kompression aufkommt und nicht richtig zündet? Kann man das mittels Kompressionstest an der Zündkerze messen?

- nie ausgeschlossen: Alle Zündkabel wurden richtig gesteckt. 3x kontrolliert. Zündung ist richtig eingestellt!
- Einspritzdüsen wurden bei Ausbau markiert, sollten also richtig rum drin sein. Das zwei oder so ausgestiegen sind, ist eigentlich unwahrscheinlich (natürlich möglich).
- Der obere Mittelteil vom Block ist durch die neue Dichtung 0,5 mm tiefer, das erzeugt eine kleine Kante am Ventildeckel. Die Korkdichtung wurde dort wegen der Stufe mit RTV ergänzt. Falsch er nicht dicht sein sollte irgendwo und etwas Falschluft zieht, würde sich das aber nicht so anhören, sondern eher unrund, oder?

Wo vermutet ihr den Fehler und wie würdet ihr vorgehen?

lg

Andi

camarotom

#1
Wenn ihr sicher seid dass die Zündfolge stimmt kann es eigentlich nur daran liegen dass der Motor beim Einstellen der Hydrostößel nicht richtig gestanden hat.

Habt ihr denn vorher die Kipphebelmuttern gelöst bevor ihr eingestellt habt?

Die Frage ist ob ihr auch den Zünd OT vom ersten Zylinder hattet, denn der Kolben steht während der 4 Takte zweimal in OT, einmal im Zündungstakt => beide Ventile sind geschlossen. Das zweite Mal ist der Kolben im OT wenn der Ausstoßtakt gerade beendet ist und das Ansaugen beginnt => Gaswechsel, die Ventile stehen auf Überschneidung (Auslass schliesst gerade bzw. ist fast geschlossen und das Einlassventil öffnet gerade bzw. ist ein wenig geöffnet).

Nach der Stellung des Verteilerfingers zu gehen, könnte schon problematisch werden, wenn der nämlich schonmal raus war und in beliebiger Stellung eingebaut wurde; maßgeblich und 100% sicher geht man nach der Stellung bzw. der Bewegung der Ventile. Die Bewegung solltet ihr am besten an den Stößelstangen beobachten.

Nehmt doch besser nochmal die Ventildeckel runter und dann geht ihr so vor:

- Motor vorne von Hand drehen, dabei den Schwingungsdämpfer  bzw. die Markierung darauf beobachten

- ca. 1/4 Umdrehung bevor die Markierung der Schwungscheibe die Markierung am Motor erreicht, die Ventile des 1. Zylinders beobachten; schliesst sich gerade das Auslassventil dann steht der 1. Zylinder auf Überschneidung, weiterdehen bis beide Markierungen in Überdeckung stehen und ihr könnt die Hydrostößel der Einlaßventile 2,3,4 und der Auslassventile 4,5,6 einstellen, da sich die Ventile des 4. Zylinders im Zünd OT befinden

oder

- sind beide Ventile des 1. Zylinders geschlossen, dann weiterdrehen und die Markierungen in Überdeckung bringen und die Hydrostößel der Einlaßventile 1,5,6 und der Auslaßventile 1,2,3 einstellen.

- dann natürlich noch eine volle Umdrehung weiterdehen und die Hydros einstellen die noch nicht eingestellt waren.


Das könnte das Problem gelöst haben ;)

RunningBird

Ist das Einstellen des Ventilspiels beim LH0 überhaupt (nach einer gewissen Laufleistung) notwendig?