Öldruck Chevy Smallblock 86-up

Begonnen von Little Girl, 23. Mai 12, 13:22

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Little Girl

Hi,

ich habe mal 'ne Frage zum Öldruck beim 5.0l Chevy Smallblock ab 86. Was muss der an Öldruck haben, wenn er kalt/warm ist, beim Fahren und im Stand?

Ich hatte ein Zusatzinstrument nachgerüstet, dass von 0-100 PSI geht. Das zeigt beim Fahren im warmen Zustand bei ca. 90 km/h in etwa 30 PSI und im Standgas mit eingelegtem Gang geht der Zeiger sogar ziemlich weit runter auf ca. 5 PSI (knapp über null). Gibt man Gas sieht das Ganze aus wie bei einem Drehzahlmesser: Die Nadel bewegt sich mit der Drehzahl auf und ab.
Finde das ganz schön wenig Öldruck, wenn man es mal mit anderen Autos vergleicht. Was meint ihr dazu? Verbaut ist wohl eine neue HV Ölpumpe von Melling falls das eine Rolle spielt.

Dieses Instrument habe ich genommen:
http://www.rockauto.com/catalog/moreinfo.php?pk=631927

LG

engineer

#1
au, bei dem Thema seh ich doch schon eine Diskussion mit Tom (Petrolhead) auf mich zurollen... :ugly: :D ;)

Erstmal, Daumenwert ist 10psi je 1000rpm.

Heisst mit der Angabe bei 90km/h isht nichts anzufangen

Dass der Öldruck bei Drehzahlerhöhung mitläuft ist erstmal ein Zeichen für eine (mechanisch) funktionierende Pumpe.
Wo der Druck im Leerlauf bleibt...    ...wird man ohne Ausbau und Zerlegen des Motors nicht feststellen können (und selbst dann...)

Wenn Du das nicht tun willst, bleibt nur ein "ignorieren"  :D

engineer

Edit
so, und der letzte Satz war wohl eine Steilvorlage... oder @Tom?


absolut genauen Aufschluss gibt jedenfalls sowieso nur eine mech. Messung.

Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!

petrolhead

Diskussionen? Sehe ich nicht. ;)

10 psi/1000rpm ist die Faustformel.

Da hatte ich vor einiger Zeit auch was zu geschrieben aber da die Suchfunktion wohl extrem kaputt sein muss hier ein paar Zitate:

Zitat von: petrolhead in 08. Nov 11, 22:48
Bei der Serienpumpe liegt der Öffnungsdruck so bei ca. 55psi (hot); es gab allerdings auch eine high performance Ölpumpe im 302er aus dem Z/28 deren Öffungsdruck bei 70psi liegt.
In dem Bereich der Serienpumpe liegt auch die nicht markierte (blanke) Feder der Melling Pumpe mit 52psi. Die Werte der anderen beiden Federn stehen oben.
Zu den Förderleistungen habe ich keine Angaben außer die dass die Melling HV ca. 20 bis 25% mehr Fördervolumen hat.

In verschiedensten Quellen (Bücher, Internet) steht das der Small Block Chevrolet mit einem Öldruck von rund 40psi bestens "versorgt" ist (der eine sagt 35-50, der andere 30-55...) und das sowohl bei street als auch performance.

Für Bill "Grumpy" Jenkins (wahrlich kein Unbekannter was Chevy Small Blocks und Performance anbetrifft) ist 55psi Öldruck das absolute Maximum, einerseits weil es den Antrieb bestehend aus der Pumpe, der Pumpenwelle, der Nockenwelle (damit nicht zuletzt auch der Steuerkette incl. Zahnräder) und des Verteilers über Gebühr belastet und damit andererseits unnötig Leistung kostet.
Man sagt auch, dass er erwähnt haben soll, dass über 55psi Öldruck Kavitation durch Luftblasen im Öl auftritt.

und:

Zitat von: petrolhead in 10. Nov 11, 16:18
...

Die Serienpumpe übertrifft, neu in einem neuen Motor (Standardlagerspiele, keine Veränderungen am Schmiersystem), locker die Spezifikationen von 10psi pro 1000 U/min; bei spätestens 3500 bis 4000 U/min erreichen die Serienpumpen ihren Öffnungsdruck für den Bypass von ca. 55psi; bei 1500 U/min sollen die Serienpumpen schon 35psi bringen (GM Spezifikation).
(Edit: nur zur Info die Drücke die nicht unterschritten werden dürfen: 6psi @ 1000U/min, 18psi 2@ 2000U/min und 24psi @ 4000U/min; liegt der Druck darunter stimmt was nicht ;) )

...

engineer

#3
Zitat von: Little Girl in 23. Mai 12, 13:22
Verbaut ist wohl eine neue HV Ölpumpe von Melling falls das eine Rolle spielt.

Klingt komisch, aber mit der Melling HV 55 (eine solche wird es wohl sein) hatte ich bisher immer recht niedrigen Öldruck im Leerlauf.

Woran das liegt, da kann man nur mutmaßen...
...bei dem aktuellen Motor hab ich die (nagelneue) Pumpe geöffnet und die Tolleranzen nachgemessen. Außer Zahnräder entgraten und Schmierlöchlein ins getriebene Rad bohren zwar da eigentlich nichts zu tun.

Eine seeehr naheliegend Erklärung wäre dass das Pumpeninterne Druckbegrenzungsventil nicht optimal schliesst. (aber wie misst man sowas nach :-\ )

Bei mir weiß ich ja, dass der Motor im "loseren" Toleranzbereich läuft (war beabsichtigt  ::) )
Wichtig neben dem "Öldruck" ist, daß ein "Volumenumlauf" stattfindt.
Das Öl soll nicht nur schmieren, sondern vor allem Wärme abführen.
Genau desnalb nehme ich persönlich ganz gerne HV Pumpen... und deren unbestrittene Nachteile in Kauf (Da wären wir @petrolhead  :D ;)  ist aber nur eine, meine Meinung)

Vielleicht beruhigt, wenn man sich folgendes nochmal klarmacht
-der Pumpendruck ist nicht der Druck in den Lagern
-in diesen wird ein "dynamischer Druck" aufgebaut (durch die Rotation)
-die Belastung, insbesondere der Pleullager steigt proportional mit der Drehzahl (Fliehkräfte)

Wichtig ist, daß zu jederzeit an jeder Stelle eine Versorgung stattfindet
(Ich meine, bei Leerlauf bzw. ohne Last würde sich dann als allererstes der Ventiltrieb melden)

Vielleicht folgendes mal testen. Motor "heissfahren" und dann bei gleichmäßiger Fahrt vom Gas gehen und rollenlasssen (Automat? dann Fahrstufe D)
und dann apruppt auf das Gas steigen und die Anzeige beobachten. Wenn die Nadel beim Beschleunigen deutlich nach unten fällt bevor diese mit der Drehzahl nach oben steigt - nicht gut.

engineer
Das Vergleichen von Fremdmeinungen ist grundsätzlich dem Sammeln von eigenen Erfahrungen vorzuziehen!

petrolhead

#4
Überprüft doch einfach mal den Öldruck nach obigen Vorgaben, dann kann man weitersehen.

Zitat von: engineer in 24. Mai 12, 12:06
Zitat von: Little Girl in 23. Mai 12, 13:22
Verbaut ist wohl eine neue HV Ölpumpe von Melling falls das eine Rolle spielt.

...

Bei mir weiß ich ja, dass der Motor im "loseren" Toleranzbereich läuft (war beabsichtigt  ::) )
Wichtig neben dem "Öldruck" ist, daß ein "Volumenumlauf" stattfindt.
Das Öl soll nicht nur schmieren, sondern vor allem Wärme abführen.
Genau desnalb nehme ich persönlich ganz gerne HV Pumpen... und deren unbestrittene Nachteile in Kauf (Da wären wir @petrolhead  :D ;)  ist aber nur eine, meine Meinung)

...
engineer

Auch da sehe ich keine Differenzen in unseren Ansichten, denn wenn der Volumenumlauf auch stattfinden kann durch größere Lagerspiele macht ein höheres Fördervolumen ja auch Sinn, bei frisch gemachten Motoren mit recht engen Lagerspielen wird im Vergleich eine geringere Menge austreten und das begrenzt das zu fördernde Volumen bzw. das Volumen/Zeit. Was nutzt mir eine Pumpe die das kann wenn es nicht wirklich "stattfindet" und ich habe statt eines Vorteils die HV-spezifischen Nachteile und wirklich "nichts gewonnen".
Wie auch in Örnies Thread geschrieben kann ich den Ölkreislauf im Motorgehäuse ja noch mit ein paar Bohrungen versehen die den Volumenstrom ja auch noch erhöhen.
Nicht umsonst werden in high performance Motoren die Lagerspiele größer gewählt; es geht da wirlklich um das größere Ölvolumen pro Lagerstelle und den schnelleren Austausch um die Wärme einerseits an das Öl übertragen zu können und andererseits das Öl nur so lange wie nötig dort verbleiben zu lassen um es nicht über zu strapazieren (zu schnell sollte man das auch nicht da durch jagen, denn sonst ist die Zeit Temperatur aufzunehmen kürzer und der "Kühleffekt" verringert sich oder verschlechtert sich ggf noch; im Prinzip das selbe wie mit den high-volume Wasserpumpen die dann das Kühlwasser durch den Kühler jagen und die Zeit für den Wärmetausch von der Kühlflüssigkeit an den oftmals verwendeten Serien-Kühler geringer ist und dann das System heisser wird als mit dern normalen WaPu). Das war "früher" mit den "alten Ölen" um so wichtiger, hier kann man sich mal die Lagerspiele des 302cui im Vergleich zu den "normalen" Motoren anschauen; die sind auch "größer".

Little Girl

Danke Jungs!  :)

Na dann ist das wohl alles ok so, wie es ist.


Zitat von: engineer in 24. Mai 12, 12:06
Vielleicht folgendes mal testen. Motor "heissfahren" und dann bei gleichmäßiger Fahrt vom Gas gehen und rollenlasssen (Automat? dann Fahrstufe D)
und dann apruppt auf das Gas steigen und die Anzeige beobachten. Wenn die Nadel beim Beschleunigen deutlich nach unten fällt bevor diese mit der Drehzahl nach oben steigt - nicht gut.

engineer

Das werde ich beim nächsten Fahren mal austesten. Bis jetzt war aber immer zu beobachten, dass der Öldruck beim Gasgeben steigt, egal ob beim Fahren oder im Leerlauf.