Kaufberatung

Begonnen von husteguts, 17. Jun 10, 05:50

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husteguts

Hi Leute,

bin nagelneu hier, aber der Wunsch nach einem Firebird ist es nicht. Ich bräuchte mal Eure Hilfe.

Mir ist auf dem Bockhorner Oldi-Markt ein goldener Firebird aus 1980 angeboten worden. Der Verkäufer macht einen sehr vernünftigen Eindruck (auch wenn er ein Händler ist) und die Probefahrt war so weit auch nicht verkehrt. Allerdings machte der Wagen nach einigen Minuten etwas merkwürdige Geräusche. Kann das gar nicht weiter beschreiben. Der Wagen hat einen V6 mit 143 PS/3.8 l und soll ein Arizona-Auto sein. Nur US-Papiere vorhanden, keine deutsche Zulassung. Verzollung ist geschehen, der Wagen kam über Holland rein. Meines Erachtens ist der Wagen absolut rostfrei und das macht ihn für mich sehr interessant. Ich habe schon irgendwo gelesen der V6 ist so ungefähr das schlechteste was man in so einen Wagen tun kann und eine echte Spassbremse. Ich bin jetzt aber auch nicht der Heizer. Ich finde den Wagen von der Form einfach genial. Schon immer seitdem ich Jimbo Rockford gesehen habe.

Meine Frage ist nun die folgende. Wenn der Motor im dutt sein sollte, macht es Sinn, geht es überhaupt, bekommt man trotzdem ein H-Kennzeichen, wenn man einen V8 einbaut. Das sonore Blubbern eines solchen fände ich natürlich schon geil. Was muß man dafür rechnen, Motor und Einbau? Ach ja, die Karre soll so wie sie ist 5500 EUR kosten. Klima ist kaputt und Ausstattung gibt es eigentlich sonst keine. Instrumente sind kaum vorhanden. Ach ja, und bei der Probefahrt ging ständig die Öllampe an.... Aber der Wagen ist bis auf eine Neulackierung vor ein paar Jahren absolut original (so glaube ich als Laie). Innen hat er beige-farbene Stoffsitze.

Der Wagen soll jetzt in Sittensen (bei Bremen) stehen beim Experten, der auch TÜV machen soll.

So, was ratet Ihr mir zu dem Auto. Ich würde ihn soooooo gern  kaufen. Aber was sagen die Experten. Ich glaube ich finde diesen Wagen in Gold und ohne Lufthutzen und ohne Heckspoiler, also eher sehr dezent, wohl so schnell nicht wieder, zumindest nicht in Deutschland.

Wäre für Eure Meinung dankbar. Bilder habe ich leider nicht, aber da erkennt man ja eh nicht viel drauf.

Vielen lieben Dank schon mal!

Hans

the solitaire

Eine Kaufempfehlung ist eher schwierig.
Wenn der Motor bereits jetzt gerausche macht die ein Motor normalerweise nich macht ist das nicht unbedingt gut, wenn der Motor sowieso ausgetauscht werden sollte ist das natuerlich was anderes.

Einbau des V8 Motors (aufgebauter Chevy Goodwrench ab +/- 3500) bedeutet Auspuff neu (nochmal +/- 1000), Elektronischer Klimbim um Motorraum neu, und Arbeutsaufwand (nochmals +/- 1500) wenn den alles passt. Damit haettest du bereits EUR 10 000 ausgegeben. Klima ist dann immer noch defekt und wenn alles weiter noch original ist ist es durchaus moeglich das am Fahrwerk auch noch Arbeit gemacht werden muss bis das Fahrzeug in einen guten Zustand ist.

Soweit ich weiss (koennen da vielleicht besser nochmals die Meinung eines Experten abwaren der bereitsH Kennzeichen hat) kann ein Fahrzeug ein H Kennzeichen nur erhalten wenn es in dieser Form mit den entsprechenden Motor als Option erhaeltlich gewesen ist. Das ist beim 1980er und der 350 ci (5,7 liter) Goodwrench nicht der Fall. Der 1980er Firebird wurde nur mit 305 cid (5 liter) V8 oder den 4,9 liter V6 mit oder ohne Turbo angeboten. (das es einen 3,8 liter V6 im 1980er Firebird ab ist mir nicht bekannt. Der kam doch entweder im 79er oder erst wieder im 89er?)

Wo man einen neuen 5 Liter V8 findet wusste ich so schnell nicht. Einen guten gebrauchten ist in der USA einfach zu finden da oft im GMC van verbaut und in viele Firebird, Camaro und andere GM Fahrzeuge vorhanden. In Deutschland/Europa koennte das ein wenig schwieriger werden da hierzulande nicht so viele GM V8 verkauft wurden.
Common sense is actually not at all that common

Flippo

... muss nicht auch die Hinterachse neu wenn plötzlich der V8 kommt ? Was ist für ein Getriebe drin, vielleicht muss es auch neu ?

Im Grunde ist es doch so, wenn ich richtig gelesen habe, ist doch JETZT schon der Motor im Eimer, eine leuchtende Öldruckanzeige ist kein gutes Anzeichen.

Um es mal so zu sagen, der V6 ist die laaahmste Karre die jemals entdeckt wurde. Das ist total grauselig und macht gar keinen Spass.

Philipp
Loud pipes save lifes !
10TH Anniversary Trans Am 1979, 403 Olds

the solitaire

Wenn es sich tatsaechlich um einen 1980er bird handelt is der Motor schon nicht standard. Mit ein wenig Glueck haengt aber an den Motor ein TH350, ansonsten duerfte ein TH350 nicht das unmoeglichste Ersatzteil sein und kann schon irgendwo fuer EUR 500 oder so gefunden werden. Wenn der Motor schon raus kommt, dann bestens direkt das Getriebe mit.

Ich vermute mal das am Ende EUR 5500 Anschaffung und Kosten fuer die Arbeiten auf wenigstens 11000 bis 12000 auskommen wird. Fuer das Geld findet man zwar auch schon in Deutschland bereits eingefuehrte 2nd gen, die Frage ist aber immer was da noch an Arbeit auf einem zukommen wird.
Common sense is actually not at all that common

husteguts

Hi,

vielen lieben Dank für die Antworten. Ich war der Meinung, daß der V6er den der Wagen hat damals schon Standard war, aber eben der unterste.

Irgendwie hatte ich gehofft, daß ein Motortausch nicht so heavy zu Buche schlägt. Ich war so naiv zu glauben, V6 raus, V8 rein und fertig.....

Leider habe ich überhaupt keine Ahnung, was der für ein Getriebe etc. hat.

Ich war der Meinung der Deal könnte allein schon deshalb gut sein, weil der Wagen wirklich rostfrei ist und der Innenraum super gepflegt. Lack auch super bis auf ein paar Stellen. Chrom klasse. Ist das alles beim Firebird normal?????

Kann man nicht günstig einen V8 in USA kaufen und läßt den hier einbauen??

So schnell will ich von meinem Traum nicht lassen! Kennt eigentlich jemand den Laden in Sittensen? Zu empfehlen?

Vielen Dank noch mal für die Antworten!!

Lieben Gruß,

Hans


andy

Wenn die Basis so gut ist wie von Dir beschrieben ist es sicher sehr verlockend. Selber finde ich auch das ein schön erhaltener, rostfreier V6 viel besser ist wie ein Firebird mit V8 dessen Karosserie verfault und die Innenausstattung zerfetzt ist. Das wird dann ganz schnell ein noch grösseres finanzielles Disaster. Denn um eine Komplettzerlegung kommt man oft nicht herum. Aber schau Dir den Wagen sehr genau an, auch auf der Bühne. So ein altes Auto rostet immer, nur sieht man es nicht immer gleich.

Wenn der wirklich so gut ist würde ich den auch erst  mal bevorzugen. Einen Motortausch kann man danach immer noch in aller Ruhe planen mit der beruhigenden Gewissheit das der Rest O.K. ist. Bedenke aber den Rattenschwanz den so ein Motortausch nach sich zieht. Du brauchst vor allen Informationen über die Unterschiede V6 zu V8 (Instrumente, Kabelbäume, Getriebe, Differenzial, Bremsen usw.) sämtliche Kleinteile und Aggregate müssten u.U. neu. Lima-Halter, Motorlagerung, (Unterdruck)Schläuche, die Elektrik. Am besten Du nutzt die freie Zeit und liest Dich durchs Forum, besonders die Resaturationsberichte (Unter-Forum: "Die Garage" z.B.)

Informationen sammeln ist das erste was bei so einem Umbau erledigt werden muss :thumb:

Sven

Der 3,8l V6 war auch 1980 noch Standard.
Wenn dir der Wagen 5500 Wert ist, dann kauf ihn. Ein Umbau sollte nicht so aufwändig sein, wie bei jüngeren Modellen. Motorelektronik ist ja noch auf ein Minium begrenzt ;)
Einen Motor bekommt man auch noch aufgetrieben.

Brasil

>Hallo Hans..

ich würde keinen V6 kaufen..  es sei denn er ist günstig ..  ( unter €8000,-- ) und ganz wichtig : Originalzustand, keine Technischen Mängel - zumindest keine leuchtenden Oeldrucklampen...klackernde Motore.... rumpelnde Achsen..etc,... 

Ansonsten würde ich mir einen V8 suchen....  die sind aber mittlerweile recht selten.. ( wenn Sie in gutem Zustand sein sollen )..
Meiner Meinung nach wirst Du einen  guten V8 Firebird ab etwa  12.000 Euro finden können..... die richtig guten ...tja da würde ich sagen
die Preise werden so bei € 15000 bis 20000 liegen ( dann sind die Wagen aber auch zu 99 % Perfekt...und alles ist überholt / erneuert...

Gruß aus D´dorf

Jürgen

tomferamenti

mich würde das jetzt aber auch mal interessieren, wie das mit der eintragung bei historischen fahrzeugen funktioniert wenn anstelle des 6shooters ein sb eingebaut wird !?

sind getriebe und achse bei gm einheitlich oder wie bei ford alles etwas kleiner dimensioniert ?

weiss  da jemand was zu ?

gruß
tom

camarotom

Wenn der Prüfer die VIN entschlüsseln kann (was er können sollte) und das auch tut, dann wird er erkennen dass da ein 6-Zylinder eingebaut war, dann obliegt es dem Prüfer das nach den Richtlinien abzunehmen, da man eigentlich alle Motoren aus der Baureihe wählen kann.

Zitat aus Anforderungskatalog für die Begutachtung von Oldtimern gem. § 23 StVZO des TÜV Süd:

Kapitel III: MOTOR UND ANTRIEB
Motor
+ Es können ausschließlich Motoren aus der Baureihe des jeweiligen Fahrzeugtyps
anerkannt werden.
Beispiele: - Jaguar XK mit allen in der XK-Reihe erhältlichen Motoren
- Mercedes Pagode 230 SL bis 280 SL, nicht aber der
Doppelnockenwellenmotor der späteren Modelle
- Corvette Sting Ray (1963-1967) nur mit originalen Motoren oder gleichen
Motoren aus benachbarten Baureihen (Chevelle, Camaro, Impala),
nicht aber die Nachfolgemaschine mit 350 CID
(cubic inch displacement: amerikanische Einheit für Hubraum).
- Insbesondere ist bei US-Fahrzeugen generell auf die korrekte
Motorenbestückung zu achten. Der Motortyp ist in den Fahrzeugbrief
einzutragen

+ Ausnahmen:
- Soll ein anderer Motor des gleichen Herstellers eingebaut werden, so muß dieser
Motor mindestens 30 Jahre alt sein (ein Einbau in jüngerer Zeit ist möglich).
- Soll ein Motor eines anderen Herstellers positiv begutachtet werden, so muß es
sich bei diesem Aggregat um einen gem. StVZO zulässigen Motor handeln, der
bereits vor mindestens 20 Jahren eingebaut worden sein muß.
- Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, einen baugleichen Motor (gleicher
Hersteller) neuerer Produktion, aber mit gleichem Hubraum und gleicher Leistung
positiv zu begutachten.
z.B.: - Mercedes 200 D (Flosse) mit 200 D-Motor vom 123er mit gleicher
Leistung
- Ford P5 mit 2,0-Liter-V6 mit baugleicher Maschine bis Ende 1971 oder
mindestens 20 Jahre alt (2,0-Liter V6 mit gleicher Leistung und gleichem
Basis-Motor-Typ)
- In Zweifelsfällen sollte ein Oldtimer-Spezialist zu Rate gezogen werden.
+ Vergaser und Ansaugtrakt müssen original sein (auch bei den oben genannten
Motoren). Ein Umbau ohne Leistungssteigerung (+/- 5% Toleranz) ist möglich.
Offene Ansaugtrichter können nur dann akzeptiert werden, wenn derartige Teile
bereits im Basisfahrzeug original verbaut wurden.
+ Nicht originale Vergaser können nur dann positiv begutachtet werden, wenn:
- es sich um die gleiche Bauart (z.B. Steigstrom, Doppelvergaser) handelt, oder
- ein zeitgenössischer Umbau vorliegt. Es ist ein Nachweis über den zeitgenössischen
Umbau zu führen (im Zweifelsfall Rücksprache mit einem Oldtimer-
Spezialisten, z.B. bei englischen oder US-Fahrzeugen).
+ Bei Nachrüstung mit einem Katalysator werden die im Gutachten aufgeführten
abgasrelevanten Bauteile akzeptiert.


Hoffentlich ist das dann kein Erbsenzähler, sonst siehts schlecht aus. Sowas sollte man zwingend vor dem Kauf mit dem zuständigen Prüfer absprechen.

tomferamenti

hi tom,

laut deinem auszug könnte es klappen, aber am ende ist es doch auslegungssache. beim sl soll ja vom 230 bis 280 alles gehen und das sind schon leistungsunterschiede.
ein 350er war ja in der modellpalette eines 6-zylinder-camaros erhältlich aber wenn man unter ausnahmen schaut, so soll die leistung von einem anderen verbauten motor in etwa gleich sein zu dem originalmotor +-10% .

alles nicht so einfach  :-\


andy

Hab nur das Bild gefunden, Anlage wie ab Werk: